Dynamisches Sitzen fördert das Wohlbehalten im Alltag, in dem Sie effektiv Verspannungen und Fehlhaltungen vorbeugen. Dadurch steigern Sie nicht nur die eigene Produktivität, sondern geben sich selbst tagtäglich ein Stück Lebensqualität. Dynamisches Sitzen gilt daher als Maßnahme, um starre und monotone
Was zeichnet dynamisches Sitzen aus?
Dynamisches Sitzen lockert monotone und starre Haltungen an Bürostühlen auf, sodass die Wirbelsäule nicht länger einseitig belastet wird. Entscheidend ist dafür, dass Sie Ihre Sitzposition während des Arbeitstages häufig wechselt. Dazu wird hauptsächlich zwischen drei unterschiedlichen Sitzhaltungen variiert, der vorderen Sitzhaltung, der aufrechten Sitzhaltung sowie der hinteren Sitzhaltung.
Dynamisches Sitzen: Die unterschiedlichen Sitzhaltungen im Überblick
Dynamisches Sitzen entfaltet seine positiven Auswirkungen durch die Abwechslung, die unser Körper im Alltag dadurch erfährt. Anfangs kann es ungewohnt und kompliziert erscheinen, die Sitzposition bewusst zu wechseln.
Doch je häufiger Sie diesen Wechsel in Ihren Arbeitstag integrieren, desto unterbewusster werden Sie die Veränderung auch künftig umsetzen. Das langfristige Ziel ist es somit, den Wechsel zwischen den drei unterschiedlichen Sitzhaltungen des dynamischen Sitzens zur Gewohnheit für Sie werden zu lassen.
Aufrechte Sitzhaltung
Die aufrechte Sitzhaltung kennzeichnet sich dadurch, dass sowohl Ober- und Unterarme als auch Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden. Die Füße werdend dabei fest auf dem Boden abgestellt, beide Fersen befinden sich parallel zu Ihren Kniekehlen.
Die aufrechte Sitzhaltung ist damit zugleich die Sitzhaltung, an der Sie sich bei der Einstellung eines jeden ergonomischen Bürostuhls orientieren. Wie gut Ihr Bürostuhl ergonomisch auf Sie abgestimmt ist, lässt sich anhand dieser Sitzvariante erkennen.
Hintere Sitzhaltung
Die hintere Sitzhaltung kennzeichnet sich dadurch, dass der Oberkörper möglichst weit nach hinten gelehnt wird, während die Beine einen offenen Winkel verbleiben. Die Einnahme dieser Sitzhaltung wird von modernen, ergonomischen Bürostühlen unterstützt.
Diese verfügen über eine sogenannte Wippfunktion, mit der Sie sich mit Druck gegen die Rückenlehne automatisch mit dem Bürostuhl nach hinten lehnen können. Wie viel Druck dafür notwendig ist, können Sie individuell durch einen Regler an Ihrem Bürostuhl einstellen.
Gehören Sie zu den Besitzern eines Bürostuhls mit sogenannter Synchronmechanik, profitieren Sie bei der hinteren Sitzhaltung besonders. Die Synchronmechanik sorgt dafür, dass sich die Sitzfläche stets synchron mit der Rückenlehne Ihres Bürostuhls bewegt, sodass Sie dabei einen größeren Öffnungswinkel zwischen Ober- und Unterkörper erzielen.
Dadurch verbessert sich die Flüssigkeitszirkulation im Körper stärker als bei klassischen Wippfunktionen und die Bandscheiben der Wirbelsäule werden nachhaltiger entlastet.
Vordere Sitzhaltung
In der vorderen Sitzhaltung beugen Sie den Oberkörper leicht nach vorn, sodass die Oberschenkel ein wenig nach hinten gebeugt werden. Die Unterarme stützen Ihren Körper dabei gezielt auf dem Schreibtisch ab, sodass keinerlei Spannung in Schulter und Nackenbereich Ihres Körpers entsteht.
Bei der vorderen Sitzhaltung profitieren Sie besonders von einem Bürostuhl mit einer Sitzneigeverstellung, da diese gewährleistet, dass Ihr Becken dabei nicht in eine unerwünschte Schieflage gerät. Ebenso empfiehlt es sich eine angenehme Sitztiefe auf Ihrem ergonomischen Bürostuhl einstellen zu können.
Weder sollten Sie zu knapp am Rand des Bürostuhls sitzen, wenn Sie sich nach vorn lehnen, noch sollten Sie zu weit nach hinten sitzen. Bei einer zu großen Sitztiefe laufen Sie nicht nur Gefahr, dass die Sitzfläche in Ihre Kniekehlen drückt, Sie müssen Ihren Körper auch zu weit nach vorn beugen, um die vordere Sitzhaltung einnehmen zu können. Dadurch kommt es zu einer Buckelbildung, die Verspannungen und Fehlhaltungen fördert.
Vorteile des dynamischen Sitzens
Das dynamische Sitzen bieten Ihnen gegenüber dem statischen Sitzen eine Vielzahl von Vorteilen, die sich positiv auf Ihr allgemeines Wohlbefinden auswirken. Durch den regelmäßigen Positionswechsel wird Ihre Muskulatur gestärkt. Ebenso fördert das dynamische Sitzen eine bessere Durchblutung, was Ihre Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz verbessern kann.
Dank der Entlastung der Bandscheiben beugen Sie nicht nur Fehlhaltungen und Verspannungen vor, sondern versorgen diese auch im Arbeitsalltag mit benötigten Nährstoffen. Dynamisches Sitzen stellt somit eine wichtige Vorsorgeinstanz gegen Bandscheibenvorfälle dar.
Durch die abwechselnde Sitzhaltungen sorgen Sie für Entlastungen in Ihrer Körpermuskulatur, was zu weniger Problemen mit Rückenschmerzen führt. Zusätzlich beugen Sie damit langfristigen Fehlhaltungen und Fehlbelastungen gezielt vor.
Nachteile des statischen Sitzens
Im Gegensatz zum dynamischen Sitzen ist das statische Sitzen mit vielen Risiken für Ihre eigene Gesundheit verbunden. Angesichts der Tatsache, dass Menschen an durchschnittlichen Bildschirmarbeitsplätzen 6 bis 8 Stunden verbringen, sollte die negative Auswirkung auf Ihr Wohlbefinden nicht unterschätzt werden.
Die monotone Sitzhaltung kann so unter anderem zu Muskelverkürzungen führen. Durch die einseitige Belastung ermüdet Ihre Muskulatur zudem schneller, was zu Verspannungen führt.
Dank der geringeren Durchblutung sinkt Ihre Aufnahme- und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Geistige Erschöpfung, Übermüdung und Unwohlsein können die Folge sein.
Dadurch, dass die Bandscheiben nicht optimal mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden, können Sie sich nicht durch die Beanspruchung der andauernden Sitzhaltung entlasten. Somit ist das Risiko von Verspannungen mit Schmerzen in Rücken, Nacken oder Schultern größer.
Über einen langen Zeitraum können sich diese Fehlhaltungen und Fehlbelastungen zu permanenten Gesundheitsschäden entwickeln. Andauernde Beschwerden und hohe Arbeitsausfälle sind die Folge.
FAQ
Ersetzt dynamisches Sitzen einen ergonomischen Bürostuhl?
Nein, das dynamische Sitzen kann die Anschaffung eines ergonomischen Bürostuhls nicht ersetzen. Viel mehr ist ein ergonomischer Bürostuhl ein Teil der Erfolgsbedingungen, damit das dynamische Sitzen seinen vollen Effekt für Ihre Gesundheit entfalten kann. Durch einen bewussteren Umgang mit der eigenen Sitzhaltung lassen sich dennoch auch auf nicht ergonomischen Bürostühlen positive Erfolge für Ihr Wohlbefinden erzielen.
Wie häufig sollte ich die Sitzhaltung im Zuge des dynamischen Sitzens wechseln?
Dafür gibt es keine pauschale Ansage in Minuten oder Ausführungen, an denen Sie sich orientieren sollten. Grundsätzlich gilt je häufiger Sie im Arbeitsalltag die Sitzposition variieren, desto positiver wirkt es sich für Ihre Gesundheit aus.
Das langfristige Ziel sollte es dabei sein, den Wechsel der Sitzposition als Gewohnheit aufzubauen, sodass Sie diese auch regelmäßig variieren, wenn Sie im Arbeitsalltag nicht bewusst darüber nachdenken.
Für den Anfang können Sie sich jedoch daran orientieren, sich regelmäßig jede Stunde zu fragen, wie häufig Sie innerhalb dieses Zeitraumes Ihre Position verändert haben.